Chronik Seite 12
04.01.2020 Oerbke, Heidekreis (jf) Kürzlich berichtete der Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Oerbke, Alf Tietgen, bei der Jahreshauptversammlung von insgesamt 38 Diensten, die im abgelaufenen Jahr absolviert wurden. Neben einer Alarmierung zu einem umgestürzten Baum auf der Straße nahmen die Ehrenamtlichen auch an Übungen mit der Kreisfeuerwehrbereitschaft sowie einer internen Übung teil, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Dazu gehörte auch die Weiterbildung, so wurden diverse Ausbildungen auf Kreis- bzw. Landesebene besucht, beispielsweise Truppmann-, Sprechfunker-, Truppführer-, Technische Hilfe-, Gruppenführer- und Leiter einer Feuerwehr-Lehrgänge. Die Oerbker Ortsfeuerwehr bestand zum 31.12.2019 aus 21 Mitgliedern in der Einsatzabteilung, sechs Jugendlichen, 72 Förderern und einer Doppelmitgliedschaft. Nach dem Jahresrückblick übergab Alf Tietgen den Posten des Ortsbrandmeisters an Michael Reisch, er selber ging in die zweite Reihe und wird zukünftig als Stellvertretender Ortsbrandmeister tätig sein. Reisch berichtete, dass der Mannschaftstransportwagen in 2020 ausgeliefert werden soll, genau wie die dazugehörige Garage. Die anwesenden Gäste, darunter der Brandschutzabschnittsleiter Richard Meyer und der Bezirksvorsteher Andreas Ege dankten für die ehrenamtliche Arbeit, die für die Sicherheit der Mitmenschen geleistet wird.
Am gestrigen Abend den 27.06.2020 gegen 20:28 Uhr wurde die Feuerwehr
Essel erneut zu einem Waldbrand im Bereich Engehausen / Stillenhöfen alarmiert.
Auf Grund der Erfahrungen der vergangenen Einsätze in diesem Bereich wurden u.a.
auch wegen des Umfanges des gemeldeten Brandes, ebenfalls gleichzeitig die
Feuerwehren aus Schwarmstedt, Buchholz/Aller, Marklendorf, Gilten sowie aus dem
LK Celle die Feuerwehr Thören zur Unterstützung alarmiert.
Vor Ort stellte sich die Lage für den Einsatzleiter, OrtsBm Christian Draeger,
wie folgt dar.
Im Bereich des Ortsteiles Stillenhöfen standen ca. 1500qm Wald im Vollbrand. Aus
diesem Grund wurden umgehend weitere wasserführende Einsatzfahrzeuge der
Feuerwehren Hodenhagen und Oerbke sowie ein, auf dem Bauhof Schwarmstedt
gelagertes, Wasserfass angefordert.
Mit insgesamt 8 Feuerwehren und 130 Einsatzkräften gelang es das Feuer
einzudämmen und eine weitere Ausbreitung auf den Wald und in der Nähe
befindliche Wohngebäude zu verhindern.
Auf Grund der größeren Einsatzlage waren ebenfalls vor Ort, der Abschnittsleiter
Süd, Gerold Bergmann, sein Stellvertreter, Wilfried v.Bostel sowie der
Samtgemeindebürgermeister Björn Gehrs.
Zur Entstehung des Brandes können derzeit keine weiteren Angaben gemacht werden
da das Ergebnis der Ermittlungen abgewartet werden muss.
Gegen 23:45 Uhr konnte der Einsatz für alle Einsatzkräfte beendet werden.
Am heutigen Sonntagmorgen musste das Frühstück der Kameraden/innen der
Feuerwehren aus Essel, Schwarmstedt und Buchholz/Aller leider ausfallen da es um
10:02 Uhr erneut zu einer Alarmierung gekommen ist.
Es hatte erneut im Bereich des gestrigen Einsatzortes angefangen zu brennen.
Was zuerst nach Nachlöscharbeiten zum gestrigen Einsatz klang, stellte sich vor
Ort für die eingesetzten Kräfte als neuer Waldbrand an anderer Stelle heraus.
Es brannte eine ca. 15-25qm große Waldfläche und nur dem schnellen einschreiten
der alarmierten Feuerwehren sowie dem Umstand dass das Wetter half, konnte eine
Ausbreitung des Feuers auf eine größere Fläche verhindert werden.
Auch hier können zur Brandentstehung noch keine weiteren Angaben gemacht werden,
eine Selbstentzündung kann jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen
werden.
Essel (tk) Am 12.08.2020 kommt es, aus noch
nicht vollständig geklärter Ursache, gegen kurz nach 17:00 Uhr, auf der A7
zwischen der Anschlussstelle Westenholz und der Raststätte Allertal zu einem
Brand der angrenzenden Böschung. Als die Einsatzkräfte der Feuerwehren Krelingen,
Hodenhagen und Bad Fallingbostel eintreffen, brennt der Böschungsstreifen auf
einer Länge von circa 1,4km. Starker Wind treibt das Feuer in ein nahegelegenes
Waldstück, welches auf Grund der anhalten Trockenheit und der bestehenden
Waldbrandstufe 4 sehr zügig in Brand gerät. Das Feuer breitet sich circa
zweihundert Meter weit in den Wald aus, ehe es von der Feuerwehr gestoppt werden
kann. Insgesamt ist eine Fläche von circa 28 Hektar vom Feuer betroffen. Das
großflächige Übergreifen auf eine Heidelbeerplantage kann verhindert werden.
Dafür ist jedoch ein sehr umfangreicher Kräfteansatz nötig. Im ersten Schritt
werden nahezu alle wasserführenden Feuerwehrfahrzeuge aus der Umgebung
alarmiert, allerdings unter der Prämisse, dass der Grundschutz in den
Ortschaften gewährleistet bleiben muss. Der Flugdienst des
Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen und ein Polizeihubschrauber liefern
wertvolle Erkenntnisse über die Ausbreitung des Feuers aus der Luft. Durch die
starke Rauchentwicklung wird gemeinsam mit der Polizei und der Samtgemeinde
Schwarmstedt als Ordnungsbehörde entschieden, ein nahegelegenes
Wochenendhausgebiet zu evakuieren, da sich dieses direkt im dichten Rauch
befindet. Die circa 35 Bewohner kommen in von der Samtgemeinde Schwarmstedt
organisierten Unterkünften unter. Zur Brandbekämpfung wird das Feuer von drei
Seiten angegriffen. Das benötigte Wasser wird mit Tanklöschfahrzeugen im
Pendelverkehr zur Einsatzstelle gebracht. Es werden mehrere Befüllstationen für
die Tanklöschfahrzeuge mit Löschwasser eingerichtet. Im weiteren Verlauf wird
auch eine circa 3km lange Schlauchleitung zur Aller verlegt. Auch zur direkten
Brandbekämpfung im Wald werden einige Kilometer Schlauchleitung verlegt. Die
Arbeiten für die Einsatzkräfte bei Außentemperaturen um die 30°C sind körperlich
stark belastend, da in Bereichen mit dichter Rauchentwicklung Atemluftfilter
getragen werden müssen. Daher werden die Kräfte regelmäßig durchgetauscht und
Einheiten ausgetauscht. Vorsorglich befinden sich zwei Rettungswagen der
Johanniter Unfallhilfe aus Schwarmstedt vor Ort, müssen aber glücklicherweise
nicht tätig werden. Um weiterhin genügend Kräfte vor Ort zu haben, werden
Teileinheiten der Kreisfeuerwehrbereitschaften des Heidekreises und der
Bundeswehrfeuerwehr des Truppenübungsplatzes Bergen alarmiert. Ebenfalls
unterstützen mehrere ortsansässige Landwirte die Löscharbeiten mit ihren
Güllefässern, gefüllt mit Wasser. Im weiteren Einsatzverlauf werden durch den
Einsatzleiter Thomas Ruß, Kreisbrandmeister des Heidekreises, auch Teileinheiten
aus den Landkreisen Harburg, Celle, Lüneburg, Uelzen, Rotenburg sowie der Region
Hannover eingesetzt. Der zuständige Regierungsbrandmeister Uwe Quante machte
sich vor Ort ein Bild der Lage. Insgesamt werden bis zum Montagmorgen circa 500
Einsatzkräfte vor Ort gewesen sein. Fachleute der Forst sowie der zuständige
Waldbrandbeauftragte unterstützen die Löscharbeiten mit ihrer Expertise und
organisieren am Montagmorgen auch ein Holzerntegerät „Harvester“ der die
Löscharbeiten unterstützt. Für die Löschmaßnahmen war zu Beginn des Einsatzes
die A7 in beide Fahrtrichtungen vollgesperrt. Nachdem der Verkehr in
Fahrtrichtung Norden zeitnah wieder freigegeben werden konnte, blieb die
Richtungsfahrbahn Hannover bis weit in den Montag gesperrt. Viele LKW-Fahrer und
auch einige PKW-Fahrer müssen die Nacht auf der Autobahn verbringen. Sie wurden
von den Stauhelfern der Johanniter versorgt. Es bildeten sich auf den
Umleitungsstrecken lange Rückstaus, so dass der Verkehr von der Polizei
weiträumig umgeleitet wird. Derzeit am Montagmorgen finden weiterhin
Nachlöscharbeiten statt. Dies ist eine sehr aufwändige Tätigkeit, da der Boden
manuell mit Handwerkzeug aufgelockert werden muss, ehe die tiefliegenden
Glutnester zu erreichen sind. Dabei kommen neben handgeführten Wärmebildkameras
auch eine Drohne zum Einsatz. Die Versorgung der Einsatzkräfte mit Mahlzeiten
und ausreichend Trinkwasser wird durch den Fachzug Logistik der
Kreisfeuerwehrbereitschaft Heidekreis Süd sichergestellt. Zur Aufnahme von
Kraftstoff für die Einsatzfahrzeuge kann die Tankstelle auf der Rastanlage
genutzt werden. Der Einsatz dauert noch an, ein Ende ist zurzeit noch nicht
abzusehen.